Sozialer Roboter & Cozy Chair: Waldeckische Landesstiftung unterstützt Pflege
Die Waldeckische Landesstiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, hilfsbedürftige alte Menschen zu unterstützen, die im Bereich des ehemaligen Landkreises Waldeck wohnen. Wurden die Förderungen in den vergangenen Jahren überwiegend aufgrund von Anträgen oder Vorschlägen der Sozialämter ausgezahlt, geht die Stiftung seit 2024 neue Wege. „Wir wollen die Bedürfnisse unserer Seniorinnen und Senioren in einer sich wandelnden Gesellschaft besser berücksichtigen“, erläutert Landrat Jürgen van der Horst als Stiftungsverwalter. Dabei sei die Stiftung auf kluge Ideen derjenigen angewiesen, die sich intensiv und fachkompetent mit diesen Bedürfnissen beschäftigen, zum Beispiel Seniorenheime oder andere Pflegeeinrichtungen.
Zur Verteilung der Stiftungsmittel wurde durch die Sachbearbeitung bei der Waldeckischen Domanialverwaltung im vergangenen Jahr daher ein kleiner Wettbewerb durchgeführt: Seniorenheime hatten die Möglichkeit, sich mit einer „schönen Idee für die pflegebedürftigen Bewohner“ um die Fördermittel zu bewerben. „Es ist mir eine große Freude, den vier Einrichtungen, die wirklich tolle Vorschläge eingereicht haben, durch unsere Stiftungsbeihilfe nun die Umsetzung ihrer Ideen zu ermöglichen“, sagte der Landrat bei der Überreichung der Förderschecks in Höhe von insgesamt über 42.000 Euro.
In den Genuss der Fördermittel kommt zum einen das städtische Zentrum für Pflege und Betreuung „Haus am Nordwall“ gGmbH in Korbach; die Einrichtung kann nun einen sozialen Roboter zur Ansprache der Bewohner anschaffen. Die KI-basierte Einheit mit Produktionsnamen „Navel“ trifft in Pflegeeinrichtungen auf große Begeisterung, wie einige Zitate von älteren Bewohnern beweisen: „Man kann sich ja richtig gut mit ihm unterhalten“ oder „Navel sorgt hier für eine gute Stimmung.“
Zum anderen erhält die DIAKO Waldeck-Frankenberg gGmbH für drei ihrer Einrichtungen in der Altenhilfe eine finanzielle Unterstützung. Für das Schwester Lisa Bergmann-Haus in Adorf und das Helenenheim Bad Arolsen soll jeweils ein „Cosy Chair“, ein bequemer und sicherer Pflege- und Ruhesessel zur Mobilität liegender Bewohner angeschafft werden. Das Landeshospital Flechtdorf erhält leistungsstärkere Jalousien zur verbesserten Abschattung der Räumlichkeiten in den Sommermonaten. Die Klimaveränderung mit einer zunehmenden Anzahl heißer Sommertage kann von den vorhandenen, 20 Jahre alten Beschattungen nicht mehr aufgefangen werden.
„Die Waldeckische Landesstiftung wird ihrer Verantwortung gegenüber unserer Region und der hier lebenden Menschen vollumfänglich gerecht“, lobte Korbachs Bürgermeister Klaus Friedrich die Beihilfegeberin und dankte der Stiftung für ihre Bereitschaft, sich auf die Ideen der Bewerber einzulassen. Dem Dank schlossen sich die beiden Geschäftsführer der DIAKO Waldeck-Frankenberg an, Pfarrer Oswald Beuthert und Stefan Kiefer.
Die drei Vertreter der Beihilfeempfänger hoben hervor, dass sowohl in der Zielsetzung der Stiftung, als auch in den Senioren- und Pflegeeinrichtungen immer der Mensch im Mittelpunkt stehe. Unter den Mottos „Glück kennt kein Alter“ des „Hauses am Nordwall“ und „Gemeinsam Mensch sein“ der DIAKO werde in der Betreuung größter Wert darauf gelegt, ein wohnliches, lebenswertes Umfeld für die Seniorinnen und Senioren zu schaffen.
Für Hilfsmittel wie den sozialen Roboter oder den „Cosy Chair“ reiche der Etat allerdings in den seltensten Fällen aus. Umso höher schätze man die Unterstützung durch die Waldeckische Landesstiftung. Sie helfe dabei, die Schützlinge der Einrichtungen noch stärker aktivieren und motivieren zu können, eine noch höhere Wohlfühlphase zu schaffen und letztlich zur Verbesserung des Gesundheitszustandes beizutragen. Auch die Mitarbeitenden würden durch die neuen Hilfsmittel entlastet und könnten sich dann intensiver um eine menschliche, schöne Gestaltung des Einrichtungslebens kümmern. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.