Geotop des Jahres 2024 erhält eigene Geostation

Der Nationale Geopark GrenzWelten hat eine neue Geostation: Informationen zur Geologie und zur Entstehung des „Adorfer Bänderschiefers“ gibt es nun am Geotop des Jahres 2024 im Ortskern von Adorf zu lesen. Anlässlich des Tags des Geotops am 15. September wurde die Informationstafel eingeweiht und der Öffentlichkeit präsentiert.

Initiator für die neue Geostation war Geoparkführer Gerd Rosenkranz, der den „Adorfer Bänderschiefer“ als Geotop des Jahres vorgeschlagen hatte. Der Bremer Geologe und Experte der regionalen Geologie im Raum Diemelsee Dr. Gerhard Fischer stellte das Geotop vor und erläuterte die Hintergründe, die zur Entstehung der besonderen Streifung führten.

Dr. Fischer war maßgeblich an der Erstellung der neuen Geostation beteiligt, wofür sich die GrenzWelten herzlich bedankten. Weiteren Dank sprach Geoparkleiter Dr. Georg Bresser den Geoparkführern Christian Kümmel, Manfred Pauly und Gerd Rosenkranz sowie der Gemeinde Diemelsee aus für die Unterstützung bei Organisation und Aufstellung der neuen Geostation.

 

Hintergrund:
Der Adorfer Bänderschiefer ist keine verwitterte Mauer, wie ein erster Blick vermuten lässt. Vielmehr entstand die außergewöhnliche Bänderung des Gesteins im Zeitalter des Oberdevons vor ca. 380 Millionen Jahren in einem ehemaligen Ozean. Seine rhythmische Streifung zeigt anschaulich, wie sich Ablagerungsbedingungen durch globale Klimaschwankungen verändern. Dunkle Streifen bedeuten mehr organisches Material, das etwa von starken Regenfällen vom Land ins Meer eingetragen wurde und dann abgesunken ist. Helle Streifen charakterisieren Zeiten, in denen weniger organisches Material ins Meer gelangt. Der Grund dafür sind wahrscheinlich so genannte Milankovitch-Zyklen, zyklische Änderungen der Sonneneinstrahlung auf die Erde.

 


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