Online-Lesung von Laura Gehlhaar am 3. Dezember
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg mit seinem Fachdienst Frauen und Chancengleichheit sowie der Modellregion Barrierefreiheit lädt für den 3. Dezember 2024 zu einer kostenfreien Online-Lesung ein. Anlass ist der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung.
Von 18 – ca. 19:30 Uhr stellt Laura Gehlhaar mit Ausschnitten ihr Buch „Kann man da noch was machen? – Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin“ und ihren Beitrag im Sammelband „Unlearn Patriarchy“ zum Thema Selbstermächtigung und Selbstbestimmung als behinderte Frau vor. Begleitet wird die Lesung von Gebärdensprachdolmetscherinnen; im Anschluss besteht die Gelegenheit für Fragen und einen Erfahrungsaustausch mit der Autorin.
Laura Gehlhaar ist studierte Sozialpädagogin und Psychologin, lebt in Berlin und arbeitet als Autorin sowie Unternehmensberaterin für Inklusion und Antidiskriminierung. Auf Social Media setzt sie sich leidenschaftlich für eine progressive Sichtweise auf Inklusion ein, mit der Überzeugung, dass eine starke Demokratie auf Diversität und Teilhabe basiert. 2016 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Kann man da noch was machen?“. 2022 trug sie als Mitautorin zum Sammelband „Unlearn Patriarchy“ bei.
Durch die persönlichen Erfahrungen und Anekdoten bieten die Lesungen Laura Gehlhaars viele „Oh ja, das kenne ich gut”-Momente. Insbesondere der feministische Blick in „Unlearn Patriarchy“ thematisiert Diskriminierungserfahrungen, denen vor allem Frauen mit Behinderung gegenüberstehen. Die Geschichten der Autorin machen abstrakte Herausforderungen und Diskriminierungen greifbar und halten der Gesellschaft in Bezug auf den Umgang mit Menschen mit Behinderung augenzwinkernd den Spiegel vor.
Anmeldungen für die Lesung werden online auf www.landkreis-waldeck-frankenberg.de/Veranstaltungen bis zum 2. Dezember erbeten. Der Link zur Teilnahme wird direkt nach der Anmeldung zugesandt. Die Veranstalter freuen sich auf zahlreiche Teilnehmende.
Hintergrund
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung wurde im Jahr 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu schärfen und ihre Rechte und das Thema Inklusion stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Hauptziel des Tages ist die Förderung des Verständnisses für die Probleme von Menschen mit Behinderungen und die Mobilisierung von Unterstützung für ihre Rechte. Der Tag dient auch dazu, auf die Notwendigkeit der vollständigen gesellschaftlichen Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen aufmerksam zu machen. Er hebt hervor, wie wichtig es ist, Hindernisse abzubauen, die beeinträchtigte Menschen davon ausschließen, gleichberechtigt an allen Lebensbereichen teilzunehmen – ob in der Bildung, im Arbeitsleben oder in der Freizeit. Ca. 10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind im Alltag zwingend auf Barrierefreiheit angewiesen, ca. 40 Prozent können ihren Alltag ohne Barrierefreiheit nur schwer oder gar nicht meistern.
Zahlen aus „Statista“, 2022:
- Etwa 10 Prozent der Bevölkerung gelten als „schwerbehindert“.
- 90 Prozent der schweren Behinderungen wurden durch eine Krankheit verursacht, rund drei Prozent der Behinderungen waren angeboren oder traten im ersten Lebensjahr auf. Nur knapp ein Prozent der Behinderungen waren auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Fünf Prozent sind übrige Ursachen.