Landkreis will Konzept zum Bau von Mehrfamilienhäusern entwickeln

Nicht nur in deutschen Großstädten, auch im ländlichen Raum ist der Wohnraum knapp. Die von der Bundesregierung vorgesehene Schaffung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr kann bei weitem nicht realisiert werden. Und auch der privat finanzierte Bau neuer Wohnungen ist ins Stocken geraten. Daher will der Landkreis gemeinsam mit weiteren Akteuren ein Konzept zum Bau von Mehrfamilienhäusern entwickeln.

Wohnungen fehlen – vor allen in Mittelzentren
Nach den Daten der im Fachdienst Bauen des Landkreises Waldeck-Frankenberg angesiedelten Wohnungsbauförderungsstelle sowie den Rückmeldungen aus nahezu allen Städten und Gemeinden im Landkreis fehlen überall Wohnungen. Gerade an günstigen Sozialwohnungen und kleinen Wohnungen für jüngere Menschen, die nach Schule, Ausbildung oder Studium in die Selbständigkeit streben fehlt es – vorrangig in den Mittelzentren. Der Landkreis möchte dem entgegenwirken und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Bau von Mehrfamilienhäusern in Waldeck-Frankenberg voranzutreiben. Geplant sind Wohnungen unterschiedlicher Größe, die den Anforderungen an modernes und energieeffizientes Bauen und Wohnen gerecht werden und die in jeder Stadt oder größeren Gemeinde errichtet werden können. 

Sozialverträgliche Mieten
„Um die späteren Mieten sozialverträglich gestalten zu können, möchten wir Fördermittel generieren – auch solche, die über die übliche Wohnungsbauförderung hinausgehen“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises und Baudezernent Karl-Friedrich Frese. „Mit den üblichen Förderprogrammen lassen sich solche Gebäude im ländlichen Raum nicht wirtschaftlich bauen und unterhalten.“ Dazu fand kürzlich ein Austausch mit dem Sprecher der Geschäftsführung der WI-Bank Hessen Gottfried Milde statt, an dem neben dem Ersten Kreisbeigeordneten auch der Landtagsangeordnete Jan-Wilhelm Pohlmann und André Heine vom Fachdienst Bauen teilnahmen.

„Förderung steht grundsätzlich vor dem Problem einerseits möglichst breit aufgestellt zu sein, aber andererseits auch möglichst punktgenau zu wirken. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat Vorarbeiten initiiert, die grundsätzlich geeignet erscheinen, spezifischen Bedürfnissen des ländlichen Raums zu entsprechen und hat damit Neuland beschritten“ sagt Gottfried Milde. Die vorgestellten Ideen zeichneten sich insbesondere durch die kostengünstige Option zur flexiblen Nutzung der Wohnimmobilen aus. „Darin“, so Milde weiter „könne ein Modellcharakter für ähnliche Vorhaben in ganz Hessen bestehen“.

Alle Beteiligten wollen Planung und Finanzierung solcher möglichen Wohnungsbauprojekte nun vorantreiben und zu einer Lösung führen. Im nächsten Schritt will der Landkreis dazu auf die Städte und Gemeinden zugehen, um mögliche bebaubare Grundstücke zu identifizieren. 


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