Bundesweite Aktionswoche zum Thema „Einsamkeit“

Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese weist auf eine Aktionswoche zu einem ganz besonderen Thema hin. Vom 17. – 23. Juni 2024 soll bundesweit unter dem Motto „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ auf eine Strategie aufmerksam gemacht werden, die von der Bundesregierung 2023 ins Leben gerufen wurde. „Mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema zu schaffen und die Unterstützungsangebote vorzustellen, die es auch bei uns in Waldeck-Frankenberg gibt, ist das Ziel der Aktionswoche“, erläutert Frese.

Einsamkeit ist durchaus als gesamtgesellschaftliche Herausforderung zu sehen, ein weitverbreitetes Phänomen, das alle Altersgruppen betreffen kann. Die Corona-Pandemie hat die Problematik verschärft, auch junge Menschen sind seither zunehmend betroffen. Anhaltende Einsamkeit schränkt das Wohlbefinden und die Gesundheit enorm ein, so steigt langfristig z. B. die Gefahr, an Demenz oder an Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.

Selbst die Lebenserwartung kann gemindert sein. Unterstützung bieten im Landkreis Waldeck-Frankenberg nicht nur die Selbsthilfekontaktstelle mit unterschiedlichen Selbsthilfegruppen, das Mehrgenerationenhaus in Bad Wildungen als Begegnungsort oder die Gemeindepflegerinnen, die Vereinsamung älterer alleinlebender Menschen zu vermeiden suchen. Vor allem auch der sozialpsychiatrische Dienst, der beim Fachdienst Gesundheit des Landkreises angesiedelt ist, bietet eine wertvolle Hilfestellung.

Das Angebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes richtet sich an erwachsene Menschen in Waldeck-Frankenberg mit psychischen und sozialen Problemen, zu denen auch Einsamkeit zählt, sowie deren Angehörige und das soziale Umfeld. Grundlage für die Dienstleistung ist das Hessische Gesetz über Hilfen bei psychischen Krankheiten. Auch wer für sich selbst oder einen Angehörigen nicht sicher ist, zur Zielgruppe zu gehören, sondern dies nur vermutet, kann das Angebot in Anspruch nehmen.

Wer selbst von Einsamkeit betroffen ist und sich über Angebote informieren möchte oder wer sich engagiert und Unterstützung für andere anbietet, kann sich gerne beim Fachdienst Gesundheit melden und das nicht nur während der Aktionswoche. Der Sozialpsychiatrische Dienst ist telefonisch unter der Nummer 05631 954-5808 oder per E-Mail unter spdi@lkwafkb.de zu erreichen. Die Selbsthilfekontaktstelle hat die Kontaktdaten E-Mail shk@lkwafkb.de oder die Telefonnummer 05631 954-1888, das Sachgebiet Public Health die E-Mail-Adresse katharina.wilke@lkwafkb.de oder die Rufnummer 05631 954-1489..


Bildunterschrift

Bietet Unterstützung und Hilfestellung bei vielfältigen Problemstellungen, nicht nur zum Thema „Einsamkeit“ – das Team des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Fachdienstes Gesundheit beim Landkreis Waldeck-Frankenberg. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg

Informationen zum Sozialpsychiatrischen Dienst

Das interdisziplinäre Team des Sozialpsychiatrischen Dienstes besteht derzeit aus einer ärztlichen Leitung, sechs Sozialarbeitern, drei Krankenschwestern, einer Psychiatriekoordinatorin sowie einer Verwaltungskraft. Sein Beratungs- und Begleitungsangebot kann niedrigschwellig von jeder Person in Anspruch genommen werden, die sich mit Problemen konfrontiert sieht, mit denen sie alleine nicht mehr fertig wird. Kennzeichen und Merkmale dieser Probleme können sein:

  • Antriebsstörungen,
  • Misstrauen,
  • Verlust sozialer Bezüge,
  • Beeinträchtigungen in der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit,
  • mangelnder Realitätsbezug,
  • Kommunikationsstörungen,
  • Verwahrlosung der Wohnungs- sowie Haushaltsführung als auch der Körperpflege,
  • Hortungstendenzen,
  • (wiederholte) stationäre Aufenthalte.

Die Vermittlung wohnortnaher sowie zielgerichteter, individueller Hilfen und Unterstützung gehört ebenfalls zur Hilfestellung durch den Sozialpsychiatrischen Dienst. Ziel ist, den Zugang zu diesen Angeboten zu erleichtern und sie so früh wie möglich in Anspruch nehmen zu können. Krankheiten und/ oder Behinderungen können dadurch rechtzeitig erkannt und (ärztlich) behandelt werden. Therapeutische oder ärztliche Behandlungen sowie Rechtsberatung sind allerdings nicht möglich.

Für ältere Menschen wird ein spezielles, gerontopsychiatrisches Angebot vorgehalten, da sie oftmals nicht nur unter körperlichen Gebrechen oder psychischen Problemen als Alterserscheinung leiden. Hinzu kommen in vielen Fällen auch besondere Lebensbedingungen, die Diagnostik und Behandlung häufig erschweren. Ältere Menschen haben oft Angst, ihre vertraute Umgebung, den über viele Jahrzehnte genutzten Wohnraum verlassen zu müssen, sei es aufgrund von Krankheit oder finanziellen Sorgen und Problemen. Der Sozialpsychiatrische Dienst sucht gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen, um die gewohnte Umgebung beizubehalten.

Möglichkeiten, das Angebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes für sich oder andere in Anspruch zu nehmen:

  • Menschen mit Beratungswunsch können telefonisch unter 05631 954-5808 oder per E-Mail unter spdi@lkwafkb.de einen Termin vereinbaren. Dieser kann in der häuslichen Umgebung, im Fachdienst Gesundheit oder auch telefonisch stattfinden.
  • Auch Menschen, die sich um Angehörige, Freunde oder Nachbarn sorgen, können sich an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden. Die Mitarbeiter übermitteln dann ein Beratungsangebot an die betroffene Person.
  • Das Beratungsangebot basiert auf Freiwilligkeit. Die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Eine anonyme Beratung ist ebenfalls möglich.
  • Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der fachlichen Beratung von Institutionen, Einrichtungen und Leistungserbringern, die mit Fragen betreffend der seelischen Gesundheit konfrontiert sind.


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Fachdienst Gesundheit