Klinik-Fusion auf Augenhöhe: Gute Versorgung in Frankenberg und Korbach
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Stadt Korbach arbeiten an einer gemeinsamen Strategie für die Krankenhäuser in Frankenberg und Korbach. Ziel der möglichen Fusion ist es, beide Standorte so zu gestalten, dass sie auch künftig die bestmögliche Gesundheitsversorgung anbieten können. Bei steigenden Kosten, sinkender Investitionsförderung, akutem Fachkräftemangel und angesichts der bundesweiten Krankenhausreform können das die Häuser künftig nicht mehr allein schaffen. Um einen Abbau des medizinischen Angebots in Waldeck-Frankenberg zu verhindern, ist eine strukturierte Zusammenarbeit der Krankenhäuser unumgänglich.
Gemeinsam bessere Zukunftsperspektiven, als allein
„Wir möchten in Waldeck-Frankenberg beste strukturelle Voraussetzungen schaffen, um vom Land Hessen auch künftig Versorgungsaufträge für ein möglichst breites Behandlungsspektrum zugewiesen zu bekommen“, sagt Landrat Jürgen van der Horst. „Die Kooperation beider Kliniken als ein Haus an zwei Standorten kann die Chance für spezielle Leistungsgruppen deutlich erhöhen. Denn: Je mehr Gruppen, umso vielfältiger ist die Versorgungsqualität. Als gemeinsames Haus haben wir hier deutlich bessere Voraussetzungen, als allein.“ Beide Häuser böten bereits jetzt ein umfangreiches medizinisches Versorgungsangebot der Grund- und Regel-, sowie Notfallversorgung an.
Herzpatienten werden in Frankenberg weiterhin versorgt
So profitiert das Kreiskrankenhaus in Frankenberg – auch nach dem Chefarztwechsel in der Inneren Medizin – von einer guten Versorgungsqualität. „Die Behandlung herzkranker Patienten ist mit der Expertise unseres neuen Chefarztes und des erfahrenen Klinikteams bei uns weiterhin möglich“, sagt die Geschäftsführerin der Kreisklinik Margarete Janson Die Abteilung für Innere Medizin wurde viele Jahre durch einen Chefarzt und zuletzt eine Chefärztin – beide Internisten mit kardiologischem Schwerpunkt – geleitet. Eine Fachabteilung Kardiologie hat es im Kreiskrankenhaus laut Krankenhausplan des Landes Hessen noch nie gegeben. „Auch nach dem Wechsel im April ist die Abteilung Innere Medizin mit einem Internisten besetzt, der über die zusätzlichen Schwerpunkte Nephrologie und Palliativmedizin verfügt und seit über 10 Jahren chefärztlich tätig war.“ Am Versorgungsangebot ändert sich nichts.
Patienten werden fachkundig betreut und behandelt
„Patienten mit kardiologischen Erkrankungen wie beispielsweise Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck oder koronaren Herzerkrankungen werden in gleichem Umfang wie bisher bei uns fachkundig betreut und behandelt“, sagt Chefarzt Privatdozent Dr. Matthias Klingele, der die Abteilung für Innere Medizin am Kreiskrankenhaus seit dem 1. April leitet. „Die Grundversorgung solcher Erkrankungen gehört zur fachlichen Ausbildung eines jeden Internisten. Patientinnen und Patienten dürfen unbesorgt sein. Wir können auch Notfälle weiterhin optimal versorgen. In komplizierteren Fällen arbeiten wir eng mit Fachkliniken wie dem Universitätsklinikum in Marburg zusammen.“ Zudem könnten durch die Fusion mit dem Stadtkrankenhaus Korbach auch die kardiologischen Versorgungsstrukturen für den Südkreis noch weiter gestärkt werden.
Diese bedarfsgerechte Versorgung in möglichst vielen Fachdisziplinen wird auch bei der Krankenhaus-Fusion unter dem Dach des Landkreises Waldeck-Frankenberg nach wie vor oberste Priorität haben. Die Kliniken sollen beide fit gemacht werden für die Zukunft – auch und vor allem unter den Auswirkungen der bundesweiten Krankenhausreform. Auch das Land Hessen, das die Krankenhaus-Fachplanung innehat, setzt auf Kooperationsmodelle wie das angedachte für Korbach und Frankenberg. „Bei der Verschmelzung ist uns eine Fusion beider Häuser auf Augenhöhe und unter Einbeziehung der Personalvertretungen wichtig. Kein Haus soll bevorteilt oder benachteiligt werden. Es geht uns um die Sache: Eine bestmögliche medizinische Versorgung der Menschen im gesamten Landkreis“, unterstreicht Landrat Jürgen van der Horst nochmals.