Geschichte digital erlebbar machen: Landkreis erhält Landesförderung

Die Brehm Bibliothek im Landkreis Waldeck-Frankenberg zählt zu den bedeutendsten Privatbibliotheken im deutschsprachigen Raum. Mit einem Bestand von rund 44.000 historischen Büchern und Exponaten, die von den Anfängen des Buchdrucks bis zum Ende des 20. Jahrhunderts reichen, ist sie ein kulturelles Aushängeschild Hessens. Im Rahmen des Projekts „Alte Kulturschätze digital zu neuem Leben erwecken: Die Brehm Bibliothek als interaktives Museum“ soll künftig ein direkter Zugriff auf die Exponate und ein unmittelbares Erleben der Bestände durch einen interaktiven Online-Auftritt ermöglicht werden. Ziel ist es, das Flair der Bibliothek digital und außerhalb von Führungen erlebbar zu machen und insbesondere auch die junge Generation durch Digitalisierung für Geschichte zu begeistern. 

Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Digitalisierung und Innovation durch das Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen mit 259.200 Euro gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus überreichte den Förderbescheid an den Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg Jürgen van der Horst. „Digital und interaktiv in Kulturgeschichte eintauchen und dabei die zahlreichen historischen Exponate der Bibliothek Brehm für ein noch größeres Publikum erlebbar zu machen, das ist das Ziel und der Mehrwert, den wir durch Digitalisierung bei diesem spannenden Projekt erreichen wollen“, betonte die Digitalministerin.

Die Brehm Bibliothek soll als interaktives Museum vor Ort und online einer großen Öffentlichkeit das direkte Erleben der einzigartigen Sammlung zu Geschichte des Buches ermöglichen. Vielfältige Angebote wie ein digitaler Rundgang durch die 22 Räume der Bibliothek oder interaktive Wissensspiele mit Tablets oder VR-Brillen sollen dazu beitragen, das Interesse an einem persönlichen Besuch zu wecken und dabei die Bedeutung von Bad Arolsen als kulturtouristische Destination weiter aufzuwerten. Das Vorhaben ist eingebettet in eine gemeinsame Marketingstrategie der örtlichen Tourismusförderung des Landkreises Waldeck-Frankenberg und der Stadt Bad Arolsen.

„Wir als Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation unterstützen dieses Smart Business Vorhaben gerne, weil wir auch gerade solch innovative digitale Ansätze brauchen, um das Kultur- und Tourismuserlebnis in unseren Städten und Gemeinden zukunftsfähig auszubauen“, sagte die Digitalministerin abschließend. "Durch die Voraussetzungen der Bibliothek vor Ort können bisher nur Führungen in Kleingruppen angeboten werden“, ergänzt der Landrat des Landkreises Waldeck-Frankenberg Jürgen van der Horst. „Mit Hilfe von Online-Tools wollen wir das ändern und zukünftig allen Interessierten unsere Kulturschätze auch digital näherbringen – ob vom heimischen Sofa aus, ins Klassenzimmer oder vor Ort im entstehenden interaktiven Museum in Bad Arolsen.“

Hintergrund
Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Dazu zählen unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitsversorgung oder die Stärkung des ÖPNVs. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. 


Schlagworte:

Bibliothek Brehm Stiftung