FingerHaus sponsort 50 Erinnerungsbücher für Pflegekinder
Jedes Pflegekind fragt sich irgendwann in seinem Leben sicherlich einmal, warum es nicht oder nur eine gewisse Zeit bei den leiblichen Eltern aufgewachsen ist und wer seine Bezugspersonen waren, als es noch zu jung war, um sich an diese Phase seines Aufwachsens zu erinnern. Der Fachdienst Jugend des Landkreises Waldeck-Frankenberg hat daher ein „Erinnerungsbuch“ für Pflegekinder etabliert, in das alle wichtigen Daten der Lebensgeschichte eingetragen werden können.
Dank einer Spende der Firma FingerHaus in Höhe von 1.250 Euro konnten nun weitere 50 Erinnerungsbücher angeschafft werden. Erster Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent Karl-Friedrich Frese freute sich über die willkommene finanzielle Unterstützung: „Ein schönes vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die 50 jungen Menschen, die das Erinnerungsbuch erhalten und mit seiner Hilfe später einmal erfolgreich auf Identitätssuche gehen können.“
Als Motto dient ein Ausspruch der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, die vor allem mit Pippi Langstrumpf eine starke, selbstbewusste, lebensbejahende Figur erschaffen hat, an der sich Generationen von Kindern beim Aufwachsen gerne orientieren. „Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen“ befand Astrid Lindgren und setzte damit auch die Grundlage für das Erinnerungsbuch für Pflegekinder. Beim Inhalt des Buches werden den Pflegekindern keine engen Vorgaben gemacht – es enthält zwar eine feste Struktur, kann darüber hinaus aber auch frei gestaltet werden. Der Aufbau eröffnet mit seinen vielfältigen Impulsen den Raum, sich das auszuwählen, was das eigene Leben stärkt und somit hilft, seine persönlichen Ressourcen zu entdecken.
Der Erste Kreisbeigeordnete dankte Sponsoring-Beauftragten Thomas Ochse für die finanzielle Unterstützung zur Anschaffung der Erinnerungsbücher, die als Qualitätsstandard in der Pflegekinderbetreuung unerlässlich seien. Der Sponsoringbeauftragte hatte es sich als Vertreter der Firma FingerHaus nicht nehmen lassen, zur Spendenübergabe persönlich in das Korbacher Kreishaus zu kommen. „Was in den Pflegefamilien geleistet wird, ist absolut bewundernswert“, betonte Thomas Ochse. Er könne dies aus eigener Erfahrung beurteilen, da in der Familie eines Freundes immer wieder Pflegekinder betreut worden seien. Wem außerhalb eines problematischen eigenen familiären Umfeldes in Pflegefamilien ein geschütztes, festigendes Aufwachsen ermöglicht werde, behielte überwiegend den Lebensmittelpunkt in Waldeck-Frankenberg bei. „Wir brauchen solch selbstbewusste junge Menschen, die unserer heimischen Wirtschaft als wertvolle Arbeitskräfte zur Verfügung stehen.“
Erster Kreisbeigeordneter Frese bestätigte Ochses Aussage und ergänzte, dass FingerHaus sich auch dank seines Engagements zur Förderung junger Menschen zu einem nachgefragten Unternehmen für Praktika und einem besonders beliebten Arbeitgeber entwickelt habe. Die Spende zur Anschaffung von 50 weiteren Exemplaren des Buches sei höchst willkommen, denn: „Das Erinnerungsbuch stellt ein sicheres Fundament dar, um die Pflegefamilien bei der wichtigen Aufgabe zu begleiten, ihren Schützlingen ein liebevolles, heilendes Familienklima zu schaffen.“ So werde Pflegekindern geholfen, ihre jeweilige Geschichte anzunehmen und ein selbstbewusstes, selbstbestimmtes Leben jenseits des Labels „Pflegekind“ aufzubauen.