Landkreis stellt Energiebilanz vor
Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien: Der Landkreis Waldeck-Frankenberg will seine Gebäude bis 2035 ausschließlich durch regenerative Quellen mit Wärme und Strom versorgen und dabei möglichst viel Energie einsparen. Dass er sich dabei auf einem guten Weg befindet, zeigt die Energiebilanz des Jahres 2022.
Endenergieverbrauch und CO2-Ausstoß gesenkt
Dieser liegen die Kosten und Verbräuchen zu Grunde, die durch die insgesamt 78 Liegenschaften des Kreises im Jahr 2022 entstanden sind. Die Auswertung für das Jahr 2022 zeigt: Durch ein aktives Energiemanagement werden Kostenanstiege gedämpft und perspektivisch mehr nachhaltige Energiequellen genutzt. Zudem konnte der Endenergieverbrauch im Vergleich zur letzten Auswertung in 2018 um 12 Prozent reduziert und der Kohlendioxidausstoß auf 338 t pro Jahr verringert werden.
Energie und Kosten sparen
Möglich war dies maßgeblich durch geförderte energetische Gebäudesanierungen an mehreren Standorten, die Erhöhung der Leistungen der Photovoltaikanlagen auf 2.267 Kilowatt Peak, einer strategischen Energiebeschaffung sowie durch Effizienzsteigerung der vorhandenen Anlagentechnik und deren bedarfsgerechte Steuerung. Durch diese Maßnahmen konnten gestiegene Kosten für Wärme und Strom auf insgesamt rund 3,2 Millionen Euro in 2022 gedämpft werden – trotz vermehrter Nutzung der Gebäude durch schulische Ganztagsangebote, Energiekrise und gestiegener Preise.
Weg von fossilen Brennstoffen bis 2035
Die Bilanz macht zudem deutlich: Fast 20 Prozent des Wärmeenergiebedarfs der kreiseigenen Liegenschaften – also Schulen und Verwaltungsgebäude – wird bereits durch regenerative Brennstoffe gedeckt. Tendenz steigend. Und: Bis 2035 möchte der Landkreis sich komplett von der Nutzung fossiler Brennstoffe abkehren und die Energieversorgung nachhaltig umstellen – sowohl bei Wärme-, als auch bei der Stromgewinnung. In beiden Bereichen arbeitet der Landkreis eng mit dem heimischen Energieversorger Energie Waldeck-Frankenberg zusammen.
Kommunale Wärmeplanung
Im Wärmebereich wird der Landkreis dabei auf potentielle Nahwärmeprojekte in Quartieren setzen, in denen sich kreiseigene Liegenschaften befinden. Ob durch Solarthermie, über Biogasanlagen, Photovoltaik, Geothermie oder auch durch industrielle Abwärme: Welche Energieform für wen an welchem Ort in Waldeck-Frankenberg am meisten Sinn macht, dafür arbeitet er gemeinsam mit der EWF und den Kommunen an einem gemeinsamen Konzept. Das Ziel: Im Bereich Energie und Wärme Angebot und Nachfrage clever zu matchen – und sinnvoll und zukunftsfähig auszubauen. Ergänzt werden soll dies durch Insellösungen mit Wärmepumpentechnik.
Mehr Photovoltaik auf kreiseigenen Dächern
Im Stromsektor sollen zudem weitere Potenziale der Dächer der kreiseigenen Gebäude ausgeschöpft – und die Liegenschaften künftig möglichst noch umfangreicher mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Auch hier ist eine Zusammenarbeit mit der EWF geplant. Weiterhin sollen Stromspeicher nachgerüstet werden, um den Selbstverbrauch gewonnener Energie zu erhöhen. Und: Die Effizienz der Gebäude soll ebenso weiterhin gesteigert werden, um die Verbräuche weiter zu reduzieren.
Die Energiebilanz 2022 ist die erste Datenauswertung seit 2018. In den Corona-Jahren 2019 bis 2021 wurden die Daten zwar erhoben, konnten jedoch aufgrund der pandemiebedingten schwachen Aussagekraft nicht für eine grundlegende Evaluation genutzt werden.
Hintergrund
Seitdem der Landkreis in 2008 das Energiemanagement eingeführt hat, ist es gelungen, Treibhausgas-Emissionen zu verringern und kontinuierlich Energie einzusparen: So konnten die Kosten um rund neun Prozent pro Jahr verringert und die Verbräuche um etwa 30 Prozent jährlich reduziert werden. Dies konnte maßgeblich durch die energetische Gebäudesanierung, durch Effizienzsteigerung von vorhandener Anlagetechnik und durch die bedarfsorientierte Steuerung vor Ort gelingen.