Energiesituation entspannt sich leicht: Landkreis bewertet Lage neu

Aufgrund der kritischen Lage auf dem Energiemarkt und der damit verbundenen Verpflichtung öffentlicher Verwaltungen, Energie einzusparen, hatte sich der Landkreis Waldeck-Frankenberg Mitte 2022 – neben weiteren Maßnahmen – auch für die Abschaltung des Warmwassers in den kreiseigenen Hallen entschieden. Jetzt gibt die Bundesnetzagentur Entwarnung: Sie rechne in diesem Winter mit keiner Gasmangellage mehr. Auch der Landkreis bewertet die Lage in Waldeck-Frankenberg neu

„Aufgrund der aktuellen Entspannung der Situation, der bereits erreichten Einsparerfolge und des Auslaufens der Bundesverordnung zur Energieeinsparung, haben wir Anfang Januar eine Neueinschätzung der Lage im Landkreis vorgenommen“ sagt Landrat Jürgen van der Horst. „Das war in unserem Energieeinsparkonzept ohnehin für den Beginn dieses Jahres so vorgesehen.“ Der Kurs werde nun an die aktuelle Situation, die sich in den vergangenen Wochen deutlich entspannt hat, angepasst. Das bedeutet auch, dass der Landkreis zeitnah alle Vorbereitungen trifft, um alle 51 zentralen Warmwasseranlagen in den Sporthallen sukzessive wieder in Betrieb zu nehmen.

Um eine Gesundheitsgefährdung durch Bakterien wie beispielsweise Legionellen auszuschließen, gilt es nun, ausgehend von den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, die Anlagen zunächst wieder für die Warmwasserbereitung hochzufahren und dann mehrfach zu spülen. Danach werden aus allen Anlagen Wasserproben genommen, um sie auf Bakterien zu testen. Wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, bedeutet dies grünes Licht – und die Nutzung der Anlagen kann wieder freigegeben werden. Auch das Duschen mit Warmwasser wird in den kreiseigenen Hallen dann wieder möglich sein.

„Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass die vergangenen Monate für die Sporttreibenden eine Herausforderung waren. Unser Ziel war es aber den Sportbetrieb aufrecht zu erhalten – und gleichzeitig unserer Energieeinspar-Verpflichtung nachzukommen“, begründet der Landrat die damalige Entscheidung. „Wir haben aber auch gesagt, dass der Warmwasserbetrieb nur so lange wie es unbedingt nötig ist, ausgesetzt bleiben soll. Das hat sich mit der Entspannung der Situation auf dem Energiemarkt nun geändert.“

Hochrechnungen zu Folge konnte der Landkreis durch die Maßnahme in den vergangenen Monaten im Durchschnitt etwa rund 1.230.000 Kilowattstunden an Energie einsparen. Das entspricht in etwa einem Jahresendenergieverbrauch von 49 Wohnhäusern. Damit ist er nicht nur der Verpflichtung im Rahmen der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristige Maßnahmen des Bundes nachgekommen, sondern hat auch einen aktiven Beitrag dazu geleistet, die Verbräuche öffentlicher Liegenschaften in Waldeck-Frankenberg deutlich zu reduzieren und so zu einer Stabilisierung der bundesweiten Energiesituation beizutragen.

Für Sportlerinnen und Sportler in Waldeck-Frankenberg heißt das, dass nach dem Sportbetrieb in den kreiseigenen Hallen in wenigen Wochen auch wieder warm geduscht werden kann. Während der Beprobung ist das Duschen leider nicht möglich – auch nicht mit Kaltwasser. „Angestrebt wird, dass die Anlagen schnellstmöglich wieder betriebsbereit werden“, sagt Jürgen van der Horst. „Aufgrund der dafür notwendigen Vorarbeiten ist Mitte Februar ein realistischer Zeitpunkt, an dem die warmen Duschen flächendeckend in allen kreiseigenen Hallen in Waldeck-Frankenberg wieder zur Verfügung stehen dürften.“

Zu dieser Thematik ist der Landkreis permanent auch in engem Austausch mit dem Sportkreis Waldeck-Frankenberg. Bereits im Herbst vergangenen Jahres wurde eine Neubewertung der Lage – wie sie nun vorgenommen wurde – zwischen Land- und Sportkreis verabredet. „Wir sind hier in engem Austausch. Ich danke dem Landrat, dass er sich an die Absprachen gehalten hat und fühle mich bestärkt in der Auffassung, ohne große populistische Begleitung des Themas eine Lösung anzustreben“, sagt der Vorsitzende des Sportkreises Uwe Steuber. Die kalten Duschen seien eine Herausforderung gewesen. „Die Sportvereine mussten aber in dieser Situation ihren Beitrag leisten. Im Übrigen ist der Sportkreis dem Landkreis dankbar, dass die Hallen kostenfrei genutzt werden dürfen.“ Das sei nicht überall so.

Für die Wiederinbetriebnahme der Wasserversorgung in den kreiseigenen Hallen sollen Schwerpunkte gesetzt werden: Begonnen werden soll möglich in den Hallen, in denen der höchste Anteil von Wettkampfsport abgebildet wird. Grundsätzlich sollte jedoch auch weiterhin sorgsam mit den Ressourcen umgegangen werden. An die Nutzenden der Anlagen appelliert Steuber, möglichst kurz zu duschen. „Zwei Minuten weniger duschen spart bei sechs statt acht Minuten Warmwasser 25 Prozent Energie wie Studien belegen.“


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