Ausbildungsförderung: Stadt Kassel und Landkreis arbeiten zusammen

Mit einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die Einrichtung einer  gemeinsamen Fachstelle für Ausbildungsförderung gehen der Landkreis Waldeck-Frankenberg und die Stadt Kassel eine interkommunale Zusammenarbeit ein. Gegenstand der Kooperation ist die Ausbildungsförderung nach dem Bundesausbildungs­förderungsgesetz (BAföG) für Schülerinnen und Schüler, Praktikantinnen und Praktikanten sowie für Studierende der Musikakademie der Stadt Kassel.

„Seit Jahren gehen bundesweit die Antragszahlen beim sogenannten Schüler-BAföG zurück und dieser Trend verstärkte sich durch die Corona-Pandemie“, teilen Bürgermeisterin Ilona Friedrich und Karl-Friedrich Frese, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Waldeck-Frankenberg, bei einem gemeinsamen Pressetermin mit. Die sinkenden Fallzahlen stellen viele Behörden vor die besondere Herausforderung, dass oft nur einzelne Mitarbeiter*innen eine qualifizierte Antragsbearbeitung vornehmen können und die Vertretung bei Urlaub oder Krankheit nur schwer gewährleistet werden kann

„Unsere beiden Kommunen machen aus der Not eine Tugend“, teilen Friedrich und Frese mit. „Im Rahmen der Kooperation bearbeiten künftig die städtischen Mitarbeitenden auch die Anträge von Personen aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg. So können wir das Fachwissen auf dem Gebiet der Ausbildungsförderung sichern und für alle Antragstellerinnen und Antragsteller aus der Stadt Kassel und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg eine konstante und gute Bearbeitung ihrer Anliegen gewährleisten“, sind sich Frese und Friedrich einig. Durch die Digitalisierung eröffnen sich zunehmend Möglichkeiten, Anträge digital zu stellen oder Anliegen telefonisch oder per Mail zu klären. Aber auch persönliche Beratungsgespräche sind selbstverständlich in Kassel und einmal wöchentlich in Korbach nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.

Das Beispiel der Interkommunalen Zusammenarbeit beim Schüler-BAföG zeigt, dass sich die Verwaltungen ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern stellen und sie mit einem hohen Anspruch an Qualität, aber auch vor dem Hintergrund des ressourcenschonenden Mitteleinsatzes agieren. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte für beide Kommunen und die qualitativ hochwertige Beratung und Antragsbearbeitung wird gewährleistet. Auch das Regierungspräsidium Kassel als Aufsichtsbehörde unterstützt die Kooperation und hat diese umgehend nach den Beschlüssen der Gremien beider Kommunen genehmigt. Der Landkreis erstattet der Stadt sämtliche durch die Aufgabenerfüllung entstehenden Kosten. Informationen rund um das Thema Ausbildungsförderung sind auf www.kassel.de/ausbildungsfoerderung und auf der Webseite des Landkreises Waldeck-Frankenberg. 


Hintergrund
Die Antragszahlen für das Schüler-BAföG gehen sowohl im Landkreis Waldeck-Frankenberg als auch in der Stadt Kassel stetig zurück. Waren es beispielsweise in der Stadt Kassel 2014 noch 1.152 Vorgänge, sank die Zahl der zu bearbeitenden Fälle 2019 zunächst nur leicht auf 1.086. Durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen beantragten immer weniger Personen das Schüler-BAföG, so dass die Zahl der Anträge in der Stadt Kassel 2022 sich sogar fast halbierte, auf 663 Vorgänge. In Waldeck Frankenberg zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Bearbeitete der Mitarbeiter 2014 noch 433 Fälle, waren es 2019 nur noch 288. Im vergangenen Jahr sank die Zahl erneut, und zwar auf 206.


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Ausbildungsförderung beantragen Fachdienst Jugend