Studienquote und Praxiserfahrung: Medizinstudium anders

Ohne Numerus Clausus Medizin studieren: Um das Gesundheitswesen mit mehr Nachwuchskräften im Bereich der Medizin zu stärken, bietet das Land Hessen die Möglichkeit mit einer Doppel-Vorabquote den Hochschulzugang zur Humanmedizin zu erreichen. Gleichzeitig unterstützt das Land mit der Initiative Hessen | Land | Medizin, kurz HeLaMed, die angehenden Ärztinnen und Ärzte, stellt sie in den Mittelpunkt der Ausbildung und bereitet sie auf die spannende Tätigkeit in der ländlichen Gesundheitsversorgung vor. Im Rahmen dieser Initiative hospitierten Ende September fünf Medizinstudierende aus Marburg im Landkreis Waldeck-Frankenberg und verschafften sich so einen Überblick über die hausärztlichen Tätigkeiten im ländlichen Raum. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Universität, vom Land Hessen, den teilnehmenden Arztpraxen und dem Fachdienst Gesundheit des Landkreises Waldeck-Frankenberg.

Den Alltag besichtigen, statt nur Bücher zu wälzen
Eine gute Vorbereitung auf den Beruf: Dafür setzt sich die Initiative HeLaMed des Landes Hessen mit ihrem Schwerpunktprogramm Primärversorgung ein. Dabei gilt es für die Medizinstudierenden nicht nur Bücher zu wälzen, sondern unteranderem auch den Praxisalltag eines Landarztes zu erleben und Erfahrungen zu sammeln. Unterstützt werden sie dabei von unterschiedlichen Organisationen, wie auch vom Fachdienst Gesundheit des Landkreises Waldeck-Frankenberg. „Die unterschiedlichen Programme und Initiativen des Landes machen deutlich, dass wir im Bereich der Gesundheitsversorgung tätig werden müssen. Junge Menschen müssen selbst erleben wie ein Praxisalltag auf dem Land aussieht. Denn oft ist dieser leider von abschreckenden Vorurteilen belastet“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese.

Persönlichere Beziehungen zu Patienten
Viele Patienten auf dem Land kennen ihren Hausarzt bereits aus der Kindheit. Selten wird der Arzt gewechselt und dadurch eine viel persönlichere Beziehung hergestellt, wie es in einer Großstadt möglich wäre. „Durch dieses fast schon familiäre Miteinander hat der Arzt oder die Ärztin ganz andere Wissensstände, die bei der Behandlung eines Patienten von großem Vorteil sein können. Dadurch das oft auch die Eltern oder Großeltern beim gleichen Hausarzt sind, können Bezüge einfacher hergestellt werden“, erklärt Katharina Wilke, Gesundheitskoordinatorin beim Fachdienst Gesundheit.

Einfacherer Einstieg ins Studium
Durch die Studienplatzquote soll den Abiturienten der Einstieg in das Medizinstudium erleichtert werden. Dabei ist der Notendurchschnitt gar nicht mehr so entscheidend, sondern die persönliche und fachliche Eignung steht bei der Auswahl im Vordergrund. Die Zukunft der Studierenden – welche über die Studienplatzquote ein Medizinstudium beginnen – liegt nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums im öffentlichen Gesundheitswesen, in der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum im Bereich der Allgemeinmedizin oder der Kinder- und Jugendmedizin.

2022 wurde die Studienplatzquote erstmalig eingeführt und die ersten ausgewählten Personen studieren inzwischen Medizin an einer der drei medizinführenden hessischen Universitäten. „Wer in Frankfurt am Main, Gießen oder Marburg sein Medizinstudium beginnt, ist nicht weit weg von der Heimat Waldeck-Frankenberg“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete mit einem Augenzwinkern. Denn bald ist es wieder soweit! Die Bewerbungsphase für das Wintersemester startet am ersten Februar. Die Bewerbung kann einfach online auf der Seite des Landes Hessen eingereicht werden.

Weitere Informationen rund um das Thema Landarzt werden, gibt es auf der Internetseite des Landkreises unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de. Infos zur Studienquote gibt es auf der Internetseite des Landes Hessen unter www.hlfgp.hessen.de/medizin-studieren.


Schlagworte:

Fachdienst Gesundheit Landarzt werden