Landkreis und Kreiskrankenhaus erarbeiten Zukunftskonzept
Ob Digitalisierung, Corona, Finanzierung oder der demografische Wandel: die Gesundheitsversorgung steht bundesweit vor einem Strukturwandel, der viele Herausforderungen – gerade für kleinere Kliniken im ländlichen Raum – mit sich bringt. Daher möchten der Landkreis Waldeck-Frankenberg und das Kreiskrankenhaus Frankenberg dieses Thema neu denken – und werden in den kommenden Monaten gemeinsam mit einem externen Partner ein Zukunftskonzept für die Klinik im Südkreis erarbeiten.
Ziel ist es, die neuen Anforderungen an die Gesundheitsversorgung als Ganzes zu betrachten – und die Strukturen dahingehend zu erneuern und zu verbessern. Die Angebote sollen künftig gebündelt und zum Wohle der Patientinnen und Patienten neu ausgerichtet werden.
„Dabei setzen wir vor allem auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die es uns erlaubt, Gesundheitsversorgung neu zu denken“, betont Landrat Jürgen van der Horst, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Kreiskrankenhauses Frankenberg ist. Man wolle hier vor allem auch strategische Fragestellungen bewegen, die zukunftsfähig und nachhaltig sind. „Gemeinsam mit einem Planungsbüro werden wir daher in ein modernes Verfahren hineingehen – gemeinsam mit den Akteuren vor Ort“, ergänzt die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses Margarete Janson. „Wir möchten hier alle Beteiligten eng mit einbeziehen, um in den Teams Prozesse gemeinsam zu durchdenken und neu zu entwickeln.“ Laut Erstem Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernenten Karl-Friedrich Frese möchten Landkreis und Kreiskrankenhaus die Klinik so gemeinsam zukunftsfähig machen. „Das Kreiskrankenhaus ist für die medizinische Versorgung im Südkreis ein wichtiger Ankerpunkt“, so Frese. „Wir möchten die Klinik und alle weiteren bestehenden Strukturen klug vernetzen – und so die medizinische Versorgung weiter stärken.“
Für das Kreiskrankenhaus selbst könnten in diesem Zusammenhang auch bauliche Veränderungen eintreten. Denn: Mit dem medizinischen Versorgungsangebot sind in den vergangenen Jahren vor allem auch die Gebäudestrukturen des Hauses mitgewachsen. Nicht alle Gegebenheiten entsprechen den modernsten Standards. Im Rahmen des Zukunftskonzeptes werden daher auch alle baulichen Möglichkeiten am Standort ausgelotet.
Analysiert werden sollen dabei nicht nur die räumlichen Strukturen der Klinik und die Bausubstanz der Gebäude, sondern auch die Anforderungen an den Brandschutz sowie nachhaltige und umweltfreundliche Energiekonzepte. Auch organisatorische und logistische Abläufe werden auf dem Prüfstand stehen, um die Prozesse stetig zu verbessern. Dabei sollen auch die Potenziale der Digitalisierung gezielt genutzt werden. Zudem soll das Haus möglichst vollumfänglich barrierefrei gestaltet werden.
Dabei werden sich Landkreis und Kreiskrankenhaus nicht davor scheuen, entsprechende Investitionen in die Hand zu nehmen. Erwartet wird aber auch, dass sich Bund und Land an der Finanzierung der stationären Versorgung im ländlichen Raum beteiligen werden. Jürgen van der Horst, Karl-Friedrich Frese und Margarete Janson betonen: „Wir werden hier als Team an einem Strang ziehen, um die Klinik fit für die Zukunft zu machen und die gesundheitliche Versorgung bestmöglich zu bündeln, um sie an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten in Waldeck-Frankenberg auszurichten.“