Ferienbetreuung in Bad Wildungen wird gut angenommen
Sommerferien! Sechs Wochen lang keine Hausaufgaben machen und nicht in die Schule gehen zu müssen – was könnte es Schöneres geben? Die Mädchen und Jungen, die sich teilweise schon seit zwei Wochen in der Ferienbetreuung am Breiten Hagen in Bad Wildungen treffen, hätten auf diese Frage eine klare Antwort. Viel schöner ist es für sie, mit Gleichaltrigen in der Schule zusammenzukommen, gemeinsam zu basteln, Ausflüge zu machen und sogar ein kleines Theaterstück einzustudieren. Da bedeutet der Schulbesuch dann kein Müssen, sondern ein freudiges Dürfen für die Grundschüler*innen… auch in den vorher so heiß herbeigesehnten Sommerferien.
Landrat Dr. Reinhard Kubat konnte sich bei einem Besuch der Ferienbetreuung in der Grundschule Breiter Hagen selbst davon überzeugen, wie viel Spaß die Kinder mit ihren beiden Betreuerinnen Anja Blüchel und Andrea Daude beim Schulbesuch in der eigentlich freien Zeit haben. Seit dem ersten Ferientag am 19. Juli bis zum Ende der dritten Ferienwoche am 6. August steht von 7:30 bis 15:30 Uhr für sie ein buntes Angebot auf dem Programm. Ob Vulkanbau oder Modenschau, die Herstellung einer Trommel mit echtem Fell oder Wing-Tsun mit einem Fachmann aus dem gleichnamigen Bad Wildunger Studio, Ausflüge mit dem Bus in den Wildpark am Edersee oder zu Fuß zur Helenenquelle - Langeweile kommt in der Ferienbetreuung nicht auf. Sogar fahrtüchtige Flöße wurden von den Mädchen und Jungen gebaut und im Helenental erfolgreich zu Wasser gelassen.
„Die Ferienbetreuung gehört verbindlich zum Pakt für den Nachmittag dazu, an dem inzwischen 16 unserer 38 Grundschulen im Landkreis teilnehmen“, nutzte Landrat Kubat seinen Besuch zu einer Erläuterung des Angebots, das es in Waldeck-Frankenberg seit dem Schuljahr 2016/2017 gibt. In der Hälfte der Ferienzeit, so die Pakt-Vereinbarung, können die Kinder, die regulär an der Nachmittagsbetreuung teilnehmen, zu Spiel, Spaß und Spannung in die Schule kommen. Wann diese Ferienbetreuung angeboten wird, ob über die gesamten Sommerferien hinweg und dafür weder in den Herbst-, noch in den Winterferien oder jeweils zur Hälfte der einzelnen Schulferien, entscheidet die Schule eigenverantwortlich.
„Wie richtig wir mit unserem Angebot der Ferienbetreuung im Pakt für den Nachmittag liegen, zeigen ganz deutlich die Teilnehmerzahlen“, sagte der Landrat. „Waren es zu Beginn im zweiten Schulhalbjahr 2016/2017 noch 1.289 Betreuungskinder, hat sich diese Zahl bis zum zweiten Schulhalbjahr 2020/2021 schon auf 2.807 Kinder weit mehr als verdoppelt.“ Der Bedarf sei ganz offensichtlich vorhanden und viele Eltern seien dankbar, dass sie ihre Kinder hier in den besten Händen wissen, wenn sie selbst in den Schulferien arbeiten müssten und es keine Betreuungsmöglichkeit durch Großeltern oder andere Vertrauenspersonen gebe. Wie auch bei den Grundschülerinnen und Grundschülern des Breiten Hagens – hier waren in den ersten beiden Ferienwochen jeweils 28 Kinder angemeldet; in der dritten Woche sind es immer noch 17, die gemeinsam frühstücken, ein warmes Mittagessen erhalten, basteln, turnen oder Wasserspiele machen.
Die Corona-Pandemie hat auch für die Ferienbetreuung eine besondere Herausforderung bedeutet: „Durch die Abstands- und Hygieneregeln waren die Mädchen und Jungen an den Schulen meist in Kleingruppen innerhalb des Jahrgangs eingeteilt, die sich natürlich nicht vermischen sollten“, betonte Landrat Dr. Kubat und dankte den Betreuungskräften für ihren Einsatz. „Ohne eine besonders sorgfältige personelle Planung und die lobenswert hohe Flexibilität unserer bewährten Kräfte wäre die Betreuung kaum möglich gewesen.“ Da die Eltern zugleich gebeten worden waren, ihre Kinder nur im absoluten Bedarfsfall an den Betreuungsangeboten teilnehmen zu lassen und es daraufhin viele Abmeldungen gab, sei dieses Hindernis letztlich recht gut gemeistert worden.
Zum Abschluss hatten die Ferienkinder des Breiten Hagens dann tatsächlich eine besondere Überraschung für ihren Besuch parat: Sie zeigten noch vor der Premiere ihr kleines Theaterstück „Das verzauberte Messer“. Die Vorstellung war eigentlich erst für den Nachmittag geplant gewesen und hätte am Vormittag, zur Besuchszeit des Landrats, noch einmal geprobt werden sollen. Dr. Kubat verfolgte aber auch schon diese spontane Vorpremiere sehr aufmerksam, war begeistert von der Spielfreude der Kinder und sparte nicht mit ganz handfestem Lob: Für jedes Kind in der Ferienbetreuung gab es einen Turnbeutel als Geschenk, auf dem zu lesen steht, was man im Landkreis kann, nämlich „Gut leben!“