Landkreis und Stadt Lichtenfels starten Umfrage unter Jugendlichen
Die Pandemie hat alles verändert – insbesondere auch den Alltag von Kindern und Jugendlichen. Treffen mit Freunden, Freizeitaktivitäten und auch Schule sind – wenn überhaupt – nur unter besonderen Bedingungen möglich. Das belastet viele Heranwachsende zusehends. Der Landkreis und die Stadt Lichtenfels nehmen die Sorgen der Heranwachsenden ernst – und haben gemeinsam ein Pilotprojekt gestartet und über 200 Heranwachsende zu einer Online-Umfrage eingeladen.
Ziel ist es, die Probleme und Herausforderungen, die die Pandemie für sie mit sich bringt zu erkennen – und künftig durch gezielte Maßnahmen dagegen anzusteuern. Über 60 Jugendliche haben bereits an der Umfrage teilgenommen. Dabei stellte sich heraus, dass ein Großteil ganz besonders Freizeitmöglichkeiten, Veranstaltungen und Feiern und soziale Kontakte vermisst. „Diese Dinge fehlen vielen Menschen angesichts der aktuellen Situation. Für Heranwachsende sind aber gerade die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch wichtig für die persönliche Entwicklung“, sagt Matthias Schäfer, der Leiter des Fachdienstes Sport und Jugendarbeit beim Landkreis. Die Situation sei momentan nicht zu ändern, jedoch wolle man gemeinsam schauen, wie man sie für die Heranwachsenden erträglicher machen könne.
„Darin sehen wir uns in der Verantwortung“, sagt Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Wir möchten nicht, dass die Kinder und Jugendlichen, für die diese Situation ohnehin sehr belastend ist, auf der Strecke bleiben – und möchten daher gern auf die konkreten Sorgen und Wünsche eingehen, sofern es uns irgendwie möglich ist.“ Dafür sei es wichtig, den Heranwachsenden Gehör zu verschaffen.
„Wir möchten daher alle per Brief angeschriebenen Jugendlichen aus Lichtenfels ermuntern, an der Umfrage teilzunehmen. Diese haben wir erstmal gezielt an Altersgruppen geschickt, die sich im kompletten Distanzunterricht befinden“, ergänzt der Lichtenfelser Bürgermeister Henning Scheele, der gemeinsam mit Yvonne Pixa aus dem Bereich der Schulsozialarbeit sowie Claudia Vach von der Evangelischen Jugend Lichtenfels-Eisenberg den Anstoß zu dem Projekt gab – und auch den Landkreis Waldeck-Frankenberg mit ins Boot holte. „Irgendwann wird sich die Situation hoffentlich wieder entspannen, Regeln gelockert und wieder mehr möglich sein. Dann möchten wir vorbereitet sein und den Heranwachsenden wieder möglichst viel von dem bieten, was sie momentan vermissen – wenn auch unter Corona-Bedingungen“, so der Rathaus-Chef weiter. Die Angebote sollen sich dann aber an alle Altersgruppen richten, nicht nur die Teilnehmenden der Umfrage.
Aktuell läuft eine Online-Befragung, die vom Landkreis initiiert wurde. Dabei können die Jugendlichen digital und anonym Feedback geben. Dieses wird dann ausgewertet – und daraus konkrete Handlungsmaßnahmen abgeleitet. Der Landkreis lädt auch alle weiteren Städte und Gemeinden in Waldeck-Frankenberg ein, an dem Projekt teilzunehmen – um die Umfrage möglichst auf alle Heranwachsenden in Waldeck-Frankenberg auszuweiten. Weitere Informationen dazu gibt es beim Fachdienst Sport und Jugendarbeit des Landkreises unter Tel. 05631 – 954 495 oder per E-Mail an matthias.schaefer@lkwafkb.de.