Maul- und Klauenseuche
Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit, daher breitet sich die Seuche sehr schnell aus. Die Maul- und Klauenseuche ist für Menschen ungefährlich, aber vor allem für Klauentiere wie Rinder und Schweine, Schafe und Ziegen sowie Zoo- und Wildtiere ansteckend und krankmachend. Tiere, die von der Krankheit genesen sind, können über einen längeren Zeitraum Träger des infektiösen Virus bleiben. Für anderen Tierarten und Menschen ist das Virus ungefährlich.
Um einen Ausbruch in Waldeck-Frankenberg zu verhindern, ruft der Landkreis nochmals alle Tierhalter auf, umsichtig und achtsam zu sein und gibt folgende Empfehlungen ab:
- Tierhalter sollten den Kontakt zwischen Besuchern und empfänglichen Tieren wie Rindern, Schafen, Ziegen, Schweinen oder Wildtieren möglichst unterbinden oder reduzieren. Das gilt vor allem auch für tiergestützte Therapien oder Unternehmungen wie Alpaka-Wanderungen oder Zirkus-Veranstaltungen.
- Landwirte und kommerzielle Tierhaltungen sollten ebenfalls den Kontakt zwischen betriebsfremden Personen und empfänglichen Tieren auf ein Minimum reduzieren und werden nochmals dafür sensibilisiert, alle Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten.
- Jagdausübende sollten ebenfalls weiterhin achtsam sein und die geltenden Hygiene-Bestimmungen einhalten.
- Personen, die sich zuvor in von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Regionen aufgehalten haben, sollten ebenfalls verstärkt auf entsprechende Hygiene-Maßnahmen achten, da das Virus auch durch Kleidung oder verunreinigte Schuhe übertragen werden kann.
Häufig gestellte Fragen:
Was ist die Maul- und Klauenseuche?
Die Maul- und Klauenseuche wird durch ein Virus verursacht. Bei erkrankten Tieren bilden sich u.a. an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen Bläschen. Die Krankheit geht auch mit hohem Fieber und starken Schmerzen sowie Lahmen bei den betroffenen Tieren einher, bei milchgebenden Tieren zudem mit einem starken Milchrückgang. Die Maul- und Klauenseuche ist bei den meisten Tieren nicht tödlich. Eine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere gibt es nicht.
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hoch ansteckende Krankheit mit einer kurzen Inkubationszeit, daher breitet sich die Seuche sehr schnell aus. Sie ist vor allem für Klauentiere wie Rinder und Schweine, Schafe und Ziegen sowie entsprechende Wildtiere ansteckend und krankmachend. Andere Tierarten und der Mensch erkranken nicht bzw. nur mild (Bläschenbildung an den Schleimhäuten). Tiere, die von der Krankheit genesen sind, können über einen längeren Zeitraum Träger des infektiösen MKS-Virus bleiben
Ist sie für Menschen ansteckend oder gefährlich?
Die Maul- und Klauenseuche ist für Menschen nicht gefährlich. Eine Infektion über den Verzehr von Lebensmitteln sowie eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nicht bekannt. In der Fachliteratur werden einzelne Infektionen bei Menschen beschrieben, die unmittelbaren und intensiven Kontakt zu erkrankten Klauentieren bzw. mit dem MKS-Virus hatten. In diesen seltenen Fällen kam es zu gutartig verlaufenden Erkrankungen, die spontan ausgeheilt sind. Was Lebensmittel betrifft, wird unter den heute üblichen hygienischen Bedingungen von keiner Gefahr durch z. B. pasteurisierte Milch oder Milchprodukte ausgegangen. Milch und Fleisch können also bedenkenlos verzehrt werden.
Wie wird das Virus übertragen?
Das MKS-Virus ist in der Umwelt sehr stabil. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren oder eingetrocknet (in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc.) kann es über Monate bis Jahre infektiös bleiben. Übertragen wird das Virus entweder direkt zwischen den Tieren (über Sekrete oder Ausscheidungen) oder indirekt über Fahrzeuge, Geräte, Schuhe und Kleidung. Auch eine Übertragung über die Luft ist möglich.
Welche Tiere sind am häufigsten betroffen?
Die Maul- und Klauenseuche ist vor allem für Klauentiere wie Rinder und Schweine, Schafe und Ziegen sowie entsprechende Wildtiere ansteckend und krankmachend. Hunde, Katzen und andere Haustiere (wie bspw. Pferde) können nicht erkranken. Sie können jedoch mit dem Virus kontaminiert sein und es somit indirekt weiterverbreiten.
Welche Symptome treten bei infizierten Tieren auf?
Die Maul- und Klauenseuche wird durch ein Virus verursacht. Bei erkrankten Tieren bilden sich u.a. an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen Bläschen. Die Krankheit geht auch mit hohem Fieber und starken Schmerzen sowie Lahmen bei den betroffenen Tieren einher, bei milchgebenden Tieren zudem mit einem starken Milchrückgang.
Hat die Maul- und Klauenseuche etwas mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu tun?
Nein. Zuweilen wird die Maul- und Klauenseuche aufgrund ähnlicher Symptome mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit verwechselt, die vor allem bei Kleinkindern häufiger vorkommt. Die Krankheiten stehen jedoch in keinerlei Bezug zueinander.
Was wird unternommen, um die Maul- und Klauenseuche in Deutschland einzudämmen?
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg hat die zuständige Behörde in Brandenburg Sperrzonen (Schutzzone mit mindestens drei Kilometer Radius um den betroffenen Betrieb, Überwachungszone mit mindestens zehn Kilometer Radius um den betroffenen Betrieb) eingerichtet, aus denen u.a. der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten ist. Die Tierhaltungen innerhalb der Sperrzonen sowie ermittelte Kontaktbetriebe wurden bzw. werden untersucht, um die Ursache und das Ausmaß des Infektionsgeschehens festzustellen und im Fall der Feststellung weiterer infizierter Betriebe möglichst schnell die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.
Das Land Brandenburg und die Stadt Berlin haben für Klauentiere umgehend ein 72-stündiges „Stand Still“ angeordnet, also ein komplettes Verbringungsverbot für Tiere, die für MKS empfänglich sind. Dies wurde mittlerweile verlängert. Ein „Stand Still“ ist wichtig, um relevante Erkenntnisse über das Ausbruchsgeschehen gewinnen und damit eine weitere Verbreitung der hochansteckenden Tierseuche verhindern zu können. Der Zoo und der Tierpark in Berlin sind geschlossen, auf der Grünen Woche in Berlin werden keine Klauentiere ausgestellt werden.
Neben diesen Maßnahmen hat bereits am Tag der Feststellung des Ausbruchs eine Beratung der Bund-Länder Task Force Tierseuchenbekämpfung stattgefunden. Das BMEL hat zudem den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen und berät mit den Bundesländern sowie der EU über das weitere Vorgehen. Der zuständige Ausschuss im Bundestag wird am kommenden Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Auch fand bereits ein Austausch mit den Verbänden der Agrar- und Ernährungsbranche statt.