Pflegeeltern gesucht
Pflegeeltern gesucht
Es können Situationen entstehen, durch die Eltern vorübergehend oder auf unbestimmte Dauer nicht in der Lage sind, ihre Kinder altersgemäß zu erziehen, zu betreuen und zu versorgen. Die Kinder sind auf Grund dieser Erfahrungen beeinflusst und haben wichtige soziale und emotionale Entwicklungen nachzuholen. Was sie - wie alle Kinder - brauchen, ist jemand, der verlässlich für sie da ist. Sie bereiten Freude, aber auch Sorgen, häufig Anstrengung aber auch Spaß und sind aktiver Teil des Familiensystems.
Grundsätzlich ist es für das Kind wichtig, den Kontakt zur Herkunftsfamilie nicht zu verlieren. Den Eltern steht in aller Regel ein Umgangsrecht zu. Aufgabe des Landkreises ist es auch, gelingende Umgangskontakte mit zu gestalten. Dies geschieht immer individuell und reicht von regelmäßigen bis zu gelegentlichen Kontakten. Diese zu begleiten, ist für Pflegeeltern eine verantwortungsvolle, aber nicht immer leichte Aufgabe.
Es gibt zwei Arten von Pflege - einmal die zeitlich begrenzte Pflege und die Pflege auf unbestimmte Dauer.
Zeitlich begrenzte Pflege
Bereitschaftspflegefamilien übernehmen die Versorgung der Kinder bei Krisen in ihrer Herkunftsfamilie und überbrücken die Zeit der Perspektivklärung. Die Zeit der Unterbringung ist befristet und kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder gar Monate dauern. Im Rahmen der Kurzzeitpflege finden Kinder, deren Eltern zum Beispiel durch einen Krankenhausaufenthalt oder eine Kur ausfallen, ein vorübergehendes Zuhause. Hier ist der zeitliche Rahmen deutlich eingegrenzt.
Pflege auf unbestimmte Dauer
In Pflegefamilien, die auf unbestimmte Dauer angelegt sind, leben Kinder, die keine erkennbare Perspektive auf Rückkehr in ihre Herkunftsfamilie haben. Die Pflegeeltern gewähren eine umfassende Betreuung und Erziehung des Kindes und integrieren es in ihre Familie. Der Aufenthalt der Kinder ist in der Regel auf viele Jahre angelegt, oft bis sie erwachsen sind. Entwickeln sich die leiblichen Eltern in eine positive Richtung und zeigen sich verantwortungsbewusst, muss die Rückkehroption zumindest
geprüft werden.
Interesse, ein Pflegekind aufzunehmen?
Dann sollte man sich fragen:
- Ist meine Familie stabil genug, zeitweise ein Kind aufzunehmen oder es auf unbestimmte Dauer zu integrieren?
- Wie sieht es mit unserem Einfühlungsvermögen, Toleranz, Konsequenz, Durchhaltevermögen, Flexibilität und meiner psychischen und körperlichen Belastbarkeit aus?
- Sind alle Familienmitglieder bereit, ein Kind aufzunehmen?
- Ist meine Paarbeziehung intakt?
- Ist die räumliche und finanzielle Situation ausreichend?
- Bin ich bereit zur Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Jugend des Landkreises oder anderen Institutionen sowie den Eltern des Kindes?