Entamoeba histolytica
Entamoeba histolytica
Entamoeba histolytica ist ein einzelliger Parasit. Er ist der Verursacher der Amöbenruhr, befällt vor allem den Menschen und unter experimentellen Bedingungen auch andere Säugetiere.
Wie erfolgt die Infektion/Übertragung?
Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch meist fäkal-oral durch mit dem Stuhl ausgeschiedene reife vierkernige Zysten, entweder direkt (z.B. kontaminierte Hände) oder indirekt (z.B. kontaminierte Handtücher, Waschlappen, Nahrungsmittel, Trinkwasser ect.). In der Außenwelt können diese Zysten unter feuchten Bedingungen ihre Infektionsfähigkeit mehrere Wochen behalten (z.B. im Abwasser). Eine Erregerübertragung ist auch durch anal-orale Sexualpraktiken möglich. In endemischen Gebieten (tropische und subtropische Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen) spielen bei der Übertragung vor allem fäkalkontaminierte Nahrungspflanzen und verunreinigtes Trinkwasser eine Rolle.
Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?
Die Krankheitssymptome beginnen meist schleichend und entwickeln sich oft langsam über 1-3 Wochen. Zunächst stellen sich Druckgefühl, leichte Abdominalschmerzen, Übelkeit und Durchfälle im Wechsel mit geformten Stühlen ein. Die Schleim- und Blutbeimengungen sind anfangs unbedeutend, später intensiver, wobei dann glasige bzw. typische himbeergeleeartige Schleimablagerungen pathognomisch (eindeutig für eine Krankheit kennzeichnend) auffällig werden. Breiige bis wässrige, nicht selten blutig-schleimige Stühle treten auf. Durchfall und Bauchschmerzen sind häufige Symptome einer Amöbenruhr. Zu Fieber kommt es nur bei etwa einem Drittel der Betroffenen.
Wann bricht die Krankheit aus?
Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich. Es kommt hier ein Zeitraum von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten, in Einzelfällen sogar bis zu mehreren Jahren in Betracht. In der Regel beträgt die Inkubationszeit aber 2-4 Wochen.
Wie kann ich mich und andere schützen?
Bisher steht kein Impfstoff zur Verfügung. Eine medikamentöse Prophylaxe wird nicht empfohlen. In endemischen Gebieten ist der Verzehr von ungewaschenem Obst und Gemüse zu vermeiden, Trinkwasser sollte grundsätzlich abgekocht werden. Achten Sie auf gute Händehygiene. Bei starkem Durchfall und Erbrechen ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Salzverlust besonders wichtig.