Botulismus (Wurstvergiftung)

Botulismus (Wurstvergiftung)

Botulismus ist eine seltene aber gefährliche Lebensmittelvergiftung. Sie wird ausgelöst durch die Giftstoffe (Toxine) des Bakteriums Clostridium botulinum. Die Toxine gehören zu den giftigsten Stoffen, die in der Natur vorkommen.


  • Wie kann ich mich infizieren bzw. anstecken?

    In nicht sachgerecht verpackten Fleischkonserven können sich die Bakterien vermehren. Botulismus wird durch die Aufnahme von den Toxinen der Bakterien durch die Nahrung verursacht. Nach dem Verzehr wird das Gift vom Darm aufgenommen und gelangt über das Blut in die Nervenzellen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist deshalb nicht möglich.

  • Welche Symptome können auftreten?

    Das Gift setzt Nervenzellen außer Funktion, die für die Aktivierung der Muskulatur erforderlich sind. Dadurch kommt es zu Lähmungserscheinungen, meist im Kopf- und Halsbereich. Die Vergiftung beginnt in der Regel mit Übelkeit und Erbrechen, danach treten Sehstörungen auf, manchmal zusätzlich noch Herzrasen und Verstopfung. Die Inkubationszeit (Zeit der Aufnahme der Erreger bis zu den ersten Symptomen) beträgt wenige Stunden bis zwei Tage. Die Sterblichkeit liegt zwischen 30 und 70% (ausschlaggebend ist die aufgenommene Giftmenge). Treten Symptome Stunden bis wenige Tage nach dem Verzehr von Konserven auf, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden!

  • Was tun gegen Botulismus?

    Die Behandlung erfolgt mit einem Gegengift. Diese sollte möglichst frühzeitig, also auch schon bei Verdacht begonnen werden. Oft müssen Patienten auch intensivstationär behandelt werden.

  • Wie häufig kommt Botulismus vor?

    Botulinum sind relativ selten. In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut von 2001 bis 2018 zwischen 0 und 24 Fälle pro Jahr gemeldet. Häufig handelt es sich um lebensmittelbedingten Botulismus.

  • Wie schütze ich mich vor einer Erkrankung?

    Eine Impfung ist nicht möglich. Lebensmittel aus Konservendosen, die aufgebläht erscheinen, sollten nicht verzehrt werden. Das Botulinustoxin ist hitzeempfindlich, d. h. es wird durch ausreichendes Erhitzen bzw. Kochen zerstört.